Thema des Tages
Ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst. Neueste Meldung oben
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Wetter aktuell
Niederschläge im November
Wie nass war der bisherige November? Und wie sieht es in den
kommenden Tagen hinsichtlich zu erwartender Niederschläge aus? Die
Antworten auf diese Fragen finden sich im heutigen Thema des Tages.
Die erste Hälfte des Novembers ist bereits schon wieder vorbei. Die
Sonne zeigte sich gefühlt nur selten und das Himmelsbild war von sehr
viel Grau geprägt. Mancherorts wurde die Hälfte der für November
durchschnittlichen Sonnenscheindauer bereits erreicht, wobei das Soll
im November generell recht niedrig liegt. In weiten Teilen
Deutschlands war es hingegen ziemlich trüb. Sonnenanbeter hofften
oftmals vergeblich darauf, dass sich Nebel- und Hochnebelfelder
auflösen würden und die Novembersonne somit wenigstens zeitweise zum
Vorschein käme. Teilweise liegt die für November aufsummierte
Sonnenscheindauer bei einem Drittel des Solls, teilweise aber auch
bei einem Viertel und weniger.
Doch nicht nur diese graue "Suppe" sorgte für eine ungemütliche
Stimmung. Zeit- und gebietsweise trat (teils auch mäßiger) Sprühregen
auf, große Mengen kamen hierbei aber meist nicht zusammen. Doch wie
viel Niederschlag fiel in den vergangenen zwei Wochen tatsächlich?
Wetterstationen können hierbei Aufschluss geben, wie viel
Niederschlag genau an einem bestimmten Punkt in einer gewissen Zeit
gefallen ist. Allerdings kann man durch Wetterstationen nur ein
unzureichendes Bild davon bekommen, wie viel Niederschlag in der
Fläche gefallen ist. Auch können teilweise kräftige Niederschläge
nicht erfasst werden, wenn sie nicht gerade über eine Wetterstation
hinwegziehen. Die Lösung für dieses Problem sind die aus Radardaten
abgeleiteten Niederschlagsmengen.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die aus Radardaten abgeleiteten
Niederschlagsmengen seit dem 01. November bis zum vergangenen
Sonntagmorgen. Sonntagmorgen deshalb, weil sich seit dem vergangenen
Wochenende die Wetterlage umgestellt hat, dergestalt, dass tiefer
Luftdruck die Regie über unser Wetter übernommen hat. Insbesondere in
den mittleren Landesteilen sind dadurch gebietsweise 10 bis 30 Liter
pro Quadratmeter dazugekommen.
Zusammenfassend lässt sich für den oben genannten Zeitraum sagen,
dass sehr wenig Nass von oben kam. Dass sich die wenigen
Niederschläge zudem nicht gleichmäßig über Deutschland verteilen,
liegt in der Natur der Sache.
Hierbei stechen direkt die östlichen und südöstlichen Landesteile ins
Auge, die bis zum vergangenen Wochenende meist keinerlei oder nur
geringe Niederschläge abbekommen haben.
Im Durchschnitt fallen im Monat November 50 bis 90 Liter pro
Quadratmeter. Die nachfolgende Abbildung zeigt die
Niederschlagsmengen seit dem 01. November bis zum vergangenen
Sonntagmorgen relativ zum vieljährigen Mittel.
Nur lokal wurde bereits die Hälfte der für November
durchschnittlichen Niederschlagsmenge erreicht, punktuell auch etwas
mehr. Ansonsten dominieren aber die Farben Orange und Rot. Dies
bedeutet, dass die aufsummierten Niederschlagsmengen oftmals noch
nicht einmal einem Viertel des Monatssolls entsprechen.
Wie oben erwähnt, hat sich die Wetterlage in den vergangenen Tagen
umgestellt. Das "langweilige" Hochdruckwetter mit Nebel und Hochnebel
wurde von "spannenderem" Wetter mit Niederschlägen und Wind abgelöst.
Und wie sieht es in den kommenden Tagen hinsichtlich Niederschlag
aus?
Am heutigen Dienstag ist es zunächst einmal das Sturmtief QUITERIA,
das Schwung in die Wetterküche bringt. Ein ausführlicher Bericht zu
QUITERIA findet sich auch im Thema des Tages vom gestrigen Montag
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2024/11/18.html).
Dieses hat schauerartig verstärkte Regenfälle im Gepäck, die sich
ausgehend vom Westen allmählich ost- und südostwärts verlagern. Zudem
sind einzelne kurze Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. In den
südlichen, westlichen und zentralen Mittelgebirgen regnet es dabei
teils länger anhaltend. Auf der kalten Nordseite des Tiefdruckkerns
ist in den nördlichen Landesteilen auch Schneeregen oder Schnee
aufgetreten. Insbesondere in einem Streifen südlich von Hamburg bis
nach Vorpommern konnte sich gebietsweise eine dünne Nassschneedecke
ausbilden.
In der Nacht zum Mittwoch regnet es in der Südosthälfte weiter, die
Niederschläge ziehen sich aber allmählich in Richtung Alpen zurück.
Dort ist dann auch bei gleichzeitig sinkender Schneefallgrenze zum
Morgen hin mit teils kräftigen und länger anhaltenden Schneefällen zu
rechnen.
Auf der Rückseite des Tiefs gelangt eine kühle und zu Schauern
neigende Polarluft zu uns. Dadurch gestaltet sich das Wetter in den
kommenden Tagen wechselhaft. Wiederholt treten Schauer auf, auch
einzelne kurze Gewitter sind möglich. Diese können dabei in Form von
Regen-, Schneeregen-, Schnee- oder Graupelschauern auftreten. Es
bleibt abzuwarten, inwieweit die Niederschläge der kommenden Tage das
Niederschlagsdefizit seit Monatsbeginn kompensieren können.
M.Sc. Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 19.11.2024
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