Thema des Tages
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Wissenschaft kompakt
Tag des Baumes
Vor mehr als 70 Jahren wurde von der Schutzgemeinschaft Deutscher
Wald der Tag des Baumes eingeführt. Bundesweit gibt es jede Menge
Mitmachaktionen. Als einer der wenigen Gedenktage erinnert er nicht
an die Vergangenheit, sondern weist in die Zukunft.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann für den deutschen Wald
eine schwere Zeit. Der Aufbau zerstörter Infrastruktur sowie die
Kohleknappheit sorgten dafür, dass teils bis zu 15-mal mehr Holz aus
den Wäldern geschlagen wurde, als nachwachsen konnte. Die Wälder
wurden zunehmend kahl.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) wollte dem übermäßigen
Abholzen entgegenwirken und setzte sich für einen Tag des Baumes ein,
wie es ihn in den USA schon gab. Dort hatte der Farmer und Journalist
Julius Sterling Morton, der schon länger die Baumarmut des Staates
Nebraska bemängelte, im Jahre 1872 einen Antrag an die lokale
Regierung gestellt, in dem er um einen Feiertag zum Baumpflanzen bat
- den Arbor Day. Noch im selben Jahr am 10. April wurde in Nebraska
der erste Arbor Day begangen. Um möglichst viele Menschen und
Gemeinden anzusprechen, wurden Preisgelder ausgegeben, für die
höchste Menge gepflanzter Bäume. Im Jahre 1874 wurde der Tag zu einem
offiziellen Feiertag im Bundesstaat Nebraska und das Datum auf den 22
April festgesetzt. Seitdem haben sich weitere Staaten angeschlossen.
In Anlehnung an den Arbor Day pflanzte die SDW zusammen mit dem
damaligen Bundespräsidenten am 25. April 1952 einen Bergahorn im
Bonner Hofgarten. Daraus wuchs eine Tradition, die bis heute anhält.
An jedem 25. April gibt es bundesweit Veranstaltungen, die der
Bevölkerung die Bedeutung des Baumes und der Wälder näherbringen
sollen. Um den Bäumen einen guten Start zu ermöglichen, hat man in
den letzten Jahren die großflächigen Pflanzungen mit Setzlingen in
den März gelegt. Zu häufig war es Ende April und Anfang Mai zu
trocken, sodass die Setzlinge nicht mehr anwachsen konnten. Nur noch
größere Bäume mit Ballen werden Ende April gepflanzt.
In den letzten Tagen hat es teils kräftig geregnet (siehe Thema des
Tages vom 24.04.2025). Die Böden sind inzwischen gut durchfeuchtet,
sodass auch neu gesetzte Bäume und Setzlinge erst einmal gute
Bedingungen haben anzuwachsen und unsere Natur zu bereichern. In der
kommenden Woche folgt eine längere trockene und sonnige Phase. Sollte
diese auch über das kommende Wochenende hinaus Bestand haben, freut
sich der ein oder andere Baum sicher über ein paar Tropfen aus einer
Kanne.
(Die Links zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im
Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.04.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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Wetter aktuell
Endlich wieder Regen?!
In Teilen Deutschlands fällt derzeit kräftiger Regen, den die Natur
dankbar aufnimmt. Stellt die Wetterlage nun nachhaltig auf
wechselhaftes Wetter mit Regen um und beendet die Trockenheit im
diesjährigen Frühjahr?
Nach längerer Trockenheit im bisherigen Frühjahr fällt in den letzten
Tagen wieder häufiger Regen und bringt die ersehnte Erfrischung für
Natur und Umwelt. Die trockenen Böden und durstigen Pflanzen atmen
auf, während sich die Regentropfen langsam in den trockenen Erdboden
einarbeiten. Was für manche lästig erscheinen mag, ist für die Natur
ein Segen ? eine dringend benötigte Verschnaufpause von der teils
rekordverdächten Trockenperiode im diesjährigen Frühjahr.
Grund für die heutigen Regenfälle ist der derzeit vorherrschende
Tiefdruckeinfluss. In höheren atmosphärischen Luftschichten findet
sich ein sogenanntes "Höhentief", das im Zusammenspiel mit einer
Tiefdruckrinne am Boden, deren Zentren mit dem Namen "Günter"
versehen wurde, für kräftige Regenfälle sorgt. Insbesondere von
Nordrhein-Westfalen über Hessen und Thüringen bis zur Lausitz fällt
heute teils kräftiger und länger anhaltender Regen. Entsprechende
Dauerregenwarnungen wurden bereits am gestrigen Abend ausgegeben.
Dort sind in rund 24 Stunden zwischen 30 und 50 Liter pro
Quadratmeter zu erwarten, vereinzelt und lokal eng begrenzt auch
etwas mehr. Zudem sind einzelne eingelagerte Gewitter nicht
ausgeschlossen. Diese können mit Starkregen um 20 Liter pro
Quadratmeter in kurzer Zeit einhergehen.
Trotz der Niederschläge der vergangenen Tage sind die Böden weiterhin
deutlich trockener als in der zweiten Aprilhälfte üblich. Besonders
hohe negative Abweichungen werden regional für den Nordosten
berechnet. Diesen wird das derzeit dominierende Regengebiet erst gar
nicht erreichen, denn die Tiefdruckzone um "Günter" verabschiedet
sich am Freitag allmählich nach Südosteuropa. Von Norden her
übernimmt in der Folge Hoch "Petra" die Wetterregie. Entsprechend
lässt der Regen auch über den mittleren Regionen bis Freitagmorgen
nach und greift unter Abschwächung auf den Süden über, wo er sich bis
in die Nacht zum Samstag allmählich an die Alpen zurückzieht.
Mit zunehmendem Hochdruckeinfluss fließt ab Freitag von Nordosten her
kältere Polarluft nach Deutschland. Während der Regen derzeit eine
willkommene Erholung für die Natur darstellt, birgt die Rückkehr
möglicher Nachtfröste eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Ab der
Nacht zum Samstag muss bei teils klaren Verhältnissen insbesondere im
Norden und Osten gebietsweise mit leichtem Frost in Bodennähe
gerechnet werden. In ungünstigen Tal- und Muldenlagen kann sogar
leichter Luftfrost nicht ausgeschlossen werden. Besonders junge
Triebe, Blüten und bereits austreibende Pflanzen reagieren
empfindlich auf plötzliche Kaltlufteinbrüche. Diese können zu Schäden
an den Pflanzen führen, deren Wachstum verzögern oder sogar Ernten
gefährden. Für Landwirte und Gärtner heißt es nun: wachsam bleiben
und, wo möglich, Schutzmaßnahmen ergreifen, um die zarten
Frühjahrsboten vor der Kälte zu bewahren.
In den Folgetagen bleibt uns der Einfluss von Hoch "Petra" erhalten
und es stellt sich erneut trockenes, teils sonniges Wetter ein. Ganz
lupenrein ist der Hochdruckeinfluss allerdings nicht. Schwache
Störungen sorgen immer wieder für etwas Bewölkung, an den Alpen
besteht zeitweise eine geringe Schauer- oder Gewittergefahr.
Nennenswerter Regen ist aber erst einmal nicht in Sicht. Stattdessen
kann sich die eingeflossene Luft allmählich etwas erwärmen. Am
Wochenende werden im Westen bereits 21 Grad erreicht, zur Mitte der
neuen Woche ist bereits wieder ein Sommertag (Tageshöchstwerte von 25
Grad und mehr) möglich. Die Gefahr von Nachtfrösten lässt damit
ebenfalls allmählich wieder nach.
MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.04.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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