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Thema des Tages
Ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst. Neueste Meldung oben

Wissenschaft kompakt


Klimadiagramme



Können Sie sich eigentlich noch an Ihre Schulzeit erinnern?
Spätestens im Geografie- beziehungsweise Erdkundeunterricht wird das
Thema "Wetter und Klima" behandelt. Im heutigen Thema des Tages
wollen wir den Blick auf die darin behandelten Klimadiagramme
richten.



Damals wie heute wird im Geografieunterricht an einer Schule ein
Atlas verwendet. Dieser ist sowohl digital auf einem Tablet als auch
analog als Buch verfügbar. Wenn man so durch die Atlas-Seiten
blättert, dann entdeckt man irgendwann auch Klimadiagramme. Oftmals
ist eine Darstellung von der Erde und dessen Klimazonen abgebildet.
Bei Schulprüfungen gibt es bis heute die Aufgabe: Von welchem Ort
stammt das Klimadiagramm? Um dies beantworten zu können, muss man ein
Klimadiagramm jedoch richtig lesen und auswerten können.
In der nachfolgenden Beispielgrafik sind zehn nummerierte Pfeile
dargestellt. Welche Beschriftung würden Sie für die einzelnen Pfeile
wählen? Probieren Sie es mal aus bevor Sie weiterlesen! Genau eine
solche Aufgabe könnte es im Geografie- beziehungsweise
Erdkundeunterricht geben.


Beginnen wir in der oberen, linken Ecke: Zunächst wird der Name (Ort)
der Station genannt (1). Danach folgt die Höhe der Station in Metern
über dem Meeresspiegel (2). Beim dritten Pfeil ist die
durchschnittliche Jahrestemperatur in Grad Celsius [°C] (3)
angegeben. Anschließend benötigt man eine linke vertikale Achse (y-
bzw. Hochachse) mit der Skala für die Temperatur in Grad Celsius (°C)
(4). Der nächste Pfeil zeigt auf die Temperaturkurve im
Diagrammpapier (5). Nun sind wir schon im unteren Feld angekommen bei
der Grundachse (horizontale bzw. x-Achse) mit den Monaten von Januar
bis Dezember (6). Weiter geht es mit den Niederschlagssäulen (7). An
der rechten Hochachse ist der Maßstab für die Niederschlagswerte in
Millimeter (mm) (8) aufgetragen. Am vorletzten Pfeil steht die
Jahressumme der Niederschläge in mm (9). Zum Schluss ist noch die
Lage im Gradnetz (10) von entscheidender Bedeutung.

Klimadiagramme können natürlich auch ganz anders aussehen. Darum
wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie einmal ein Diagramm entdecken,
das nicht exakt wie diese Beispielgrafik aussieht. Sie soll nur
verdeutlichen, wie der generelle Aufbau eines solchen Diagramms ist.
Vielleicht haben Sie es erkannt, die händischen Eintragungen wurden
auf Millimeter-Papier gemacht. In der digitalen Welt gibt es in der
heutigen Zeit natürlich unzählige Auswertetools, die dies bereits für
uns übernehmen.

Schauen Sie doch mal im Keller oder in fast vergessenen Schubladen
nach Ihrem eigenen Schulatlas aus Schulzeiten! Darin gibt es allerlei
interessante Abbildungen zu entdecken; die Klimadiagramme sind da nur
ein spannendes Beispiel.

Dipl.-Verw.Betriebsw. (FH) Stefan Hahn
Regionale Wetterberatung Potsdam

in Zusammenarbeit mit


Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.05.2025

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst



Wissenschaft kompakt

Eröffnung eines Infopavillons am Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg



Eine moderne Ausstellung auf dem Hohenpeißenberg bringt der
Öffentlichkeit seit Kurzem über 240 Jahre Forschung näher. Mehr dazu
lesen Sie im heutigen Thema des Tages.



Am vergangenen Dienstag hat der Deutsche Wetterdienst auf dem Gelände
des Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg einen frei
zugänglichen Infopavillon eröffnet. Unter dem Motto "Forschung im
Deutschen Wetterdienst" lädt die neue Ausstellung dazu ein, einen
anschaulichen Einblick in die Aufgaben des nationalen Wetterdienstes
zu gewinnen. Der DWD ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich
des Bundesministeriums für Verkehr.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder: "Das Observatorium
Hohenpeißenberg ist die älteste Bergwetterstation der Welt und blickt
auf eine mehr als 240-jährige Geschichte zurück. Daher ist die neue
Ausstellung nicht nur ein modernes Informationsangebot, sondern auch
ein sichtbares Zeichen für die lange und bedeutende Tradition der
Wetter- und Klimaforschung in Deutschland. In spektakulärer Lage
bekommen die Besucher auf rund 40 Quadratmetern Ausstellungsfläche
einen detaillierten Einblick in die Forschungsfelder des Deutschen
Wetterdiensts."

Attraktive Ausstellung mit modernen Inhalten

Interaktive Monitore mit Filmen und Schautafeln informieren über den
Aufbau der Atmosphäre, die Entstehung von Wettervorhersagen sowie
über die aktuelle Klima- und Umweltforschung beim DWD und seiner
Observatorien. Ein Diorama zeigt Messsysteme des DWD und das
drei-dimensionale Modell eines Wettersatelliten. Ein "Wettermemory"
vermittelt jungen Gästen spielerisch Wissen.

Besonders im Fokus stehen natürlich die heutigen Arbeiten des
Observatoriums Hohenpeißenberg selbst: Seit 1781 werden hier
meteorologische Daten erhoben - u.a. eine weltweit einzigartige
Temperaturmessreihe, die wertvolle Erkenntnisse zur Entwicklung des
Klimas liefert. Die Daten des Observatoriums fließen direkt in die
nationale und internationale Klimaforschung ein und bilden eine
essenzielle Grundlage für langfristige Prognosen und
wissenschaftliche Bewertungen.

Dr. Christian Plaß-Dülmer, Leiter des Observatoriums Hohenpeißenberg,
betonte bei der Eröffnung: "Wir freuen uns sehr, mit dem Infopavillon
nun einen Ort geschaffen zu haben, an dem wir unsere Arbeit
verständlich und lebendig präsentieren können."

Auch Dr. Peter Braesicke, Leiter des Geschäftsbereichs Forschung und
Entwicklung beim DWD, hob die Bedeutung des Pavillons hervor: "Gerade
in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, wissenschaftliche
Zusammenhänge für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der neue
Infopavillon hilft uns, komplexe Forschungsthemen greifbar zu machen
und Vertrauen in unsere Arbeit zu schaffen."

Wissenschaftliche Messungen als Blickfang am Gebäude

Das mehrfach gefaltete Dach erinnert an einen Graphen der langen
Hohenpeißenberger Temperatur Messreihe seit 1781. Die Temperaturreihe
ist in Form sogenannter "warming stripes" in die architektonische
Gestaltung der Dachfront eingeflossen. Dort erscheinen kalte Jahre
als blaue Streifen und warme Jahre als rote Streifen. Diese farbige
Visualisierung macht auf einen Blick deutlich, wie sich das Klima in
den vergangenen Jahrhunderten verändert hat.

Die feierliche Eröffnung wurde von zahlreichen Besucherinnen und
Besuchern begleitet, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus
Wissenschaft, Politik und Medien. Die anwesende Presse hatte
Gelegenheit, die Ausstellung exklusiv zu erkunden und mit den
Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.

Mit dem neuen Infopavillon am Hohenpeißenberg schafft der Deutsche
Wetterdienst einen Ort der Begegnung zwischen Forschung und
Gesellschaft - informativ, zugänglich und zukunftsweisend.

Nach einer kurzen Bauzeit von Juni 2024 bis Mai 2025, unter Leitung
des Bauamtes Weilheim, freut sich der Infopavillon des DWD nun auf
zahlreiche Besucher. Die Öffnungszeiten des Pavillons sind täglich
von 8 Uhr bis 20 Uhr.

Dipl.-Met. Tobias Reinartz

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.05.2025

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst





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