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Thema des Tages
Ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst. Neueste Meldung oben
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Wetter aktuell
Wie lange hält das hochdruckdominierte Wetter an?
Schon seit Wochen zeigt sich über Mitteleuropa immer wieder hoher
Luftdruck. Auch über Weihnachten erwartet uns abgesehen einer kleinen
Störung an Heiligabend lupenreines Hochdruckwetter. Wie lange hält
diese Wetterlage noch an?
Nebel, Hochnebel und teilweise auch etwas Sonnenschein. So gestaltete
sich das Wetter in diesem Dezember häufig. Grund dafür waren immer
wiederkehrende Hochdrucklagen. Auch über die Weihnachtstage erwartet
uns ruhiges Winterwetter. Hoher Luftdruck erstreckt sich über weite
Teile von Nord- und Mitteleuropa. Auf der Südseite stellt sich eine
östliche bis nordöstliche Strömung ein, wodurch zumindest die
Temperaturen schrittweise zurückgehen werden. An Heiligabend
verlagert sich ein schwach ausgeprägter Kaltlufttropfen über die
Mitte und den Süden Deutschlands nach Westen. Dieser sorgt im Süden
für ein Zustrom von feuchten Luftmassen sowie für leichte
Hebungsimpulse, wodurch vor allem vom Bayerwald bis zum Schwarzwald
regional leichte Schneefälle wenigstens für eine angezuckerte
Landschaft sorgen werden.
In den folgenden Tagen etabliert sich der Hochdruckschwerpunkt über
Nordwesteuropa. Zudem erstreckt sich ein Ableger bis nach
Zentraleuropa, sodass sich das ruhige Winterwetter bei uns fortsetzt.
Nennenswerter Niederschlag ist somit vorerst kein Thema. Im weiteren
Verlauf stellt sich voraussichtlich zwischen einem Hoch über
Nordwesteuropa und tiefem Luftdruck im Bereich des Baltikums eine
nordöstliche bis nördliche Strömung ein.
Da es sowohl bezüglich der Position als auch der Intensität der
Druckgebilde noch größere Unsicherheiten gibt, ist der
Wettercharakter zum Jahreswechsel noch völlig offen. Etabliert sich
das angedeutete Hochdruckgebiet über Nordwesteuropa etwas weiter im
Nordwesten, könnte eine nördliche bis nordöstliche Strömung in
Verbindung mit kleineren von Nord nach Süd wandernden Tiefs für eine
weiße Überraschung bis ins Flachland sorgen. Dieses Szenario ist nach
jetzigem Stand das wahrscheinlichste. Befindet sich der
Hochdruckschwerpunkt dagegen weiter im Südosten, würde sich das
ruhige und niederschlagsarme Wetter der letzten Wochen fortsetzen.
Eine weitere Lösung ist zum Start in das neue Jahr eine Änderung der
Großwetterlage zu einer zyklonal geprägten Nordwestlage. Dadurch
würden zumindest im Bergland ganz zur Freude aller
Wintersportliebhaber die Chancen für Schnee ansteigen. Für das
Flachland würde dies aber weniger winterliches Wetter bedeuten.
Häufig wäre es dort dann nasskalt und für einen nachhaltigen
Wintereinbruch mit einer Schneedecke zu mild. Ein Blick auf die
Mittelfrist zeigt also Anzeichen für eine zyklonal geprägte Nord- bis
Nordwestlage. Damit nehmen auch die Niederschlagssignale zu. In der
Vorhersage der großräumigen Struktur des Geopotentials über der
Nordhemisphäre zeigt sich diese Entwicklung. Unter zunehmender
Vorhersageunsicherheit deutet sich eine retrograde Verlagerung der
Druckgebilde an. Dies zeigt eine blockierende Wetterlage mit einer
Verlagerung der Druckgebilde nach Westen. Demnach würde in
Deutschland der Tiefdruckeinfluss ab dem Jahreswechsel zunehmen und
uns eine wechselhaftere und teils auch winterlichere Wetterphase mit
Schnee bevorstehen. Es steht also für alle Winterliebhaber eine sehr
spannende Zeit ins Haus!
M.Sc. Met. Nico Bauer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.12.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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Wetter aktuell
Angeweißte Weihnachten 2025
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Seit nun mehr über 2 Wochen präsentiert sich das Wetter über
Deutschland von einer meist drögen Seite und so war und ist die
tägliche Frage, ob und wo es Hochnebel gibt. Pünktlich zum
anstehenden Weihnachtsfest tut sich aber was in der Wetterküche: Zwar
findet keine Neuerfindung des (Winter-) Wetters statt, aber ein paar
entscheidende Stellschrauben werden gedreht, um ein winterliches Fest
zu garantieren.
Die erste Stellschraube ist dabei die Verlagerung der Hochdruckzone
in Richtung Skandinavien, und hier kann sich ein veritables
Hochdruckgebiet mit zwei Schwerpunkten (HELLA und INKA)
manifestieren, an dessen Südostflanke wir in Deutschland nun geraten
werden. Damit dreht die Strömung von einer leicht südlich
angehauchten Richtung auf Ost, womit zuerst bodennah der Weg für
Kaltluft zu uns frei wird. Dann kommt als zweite Stellschraube noch
ein kleines Höhentief (Kaltlufttropfen) aus Polen herangezogen, das
zumindest regional ganz leichte Niederschläge auslöst, die häufig als
Schnee oder Schneegriesel fallen werden.
Fangen wir aber von vorne an: Der morgige Dienstag (23.12.) wird noch
einigermaßen mild mit 2 Grad im Süden und Osten und bis zu 7 Grad im
Westen, häufig aber hochnebelartig bedeckt. Sonnenschein gibt es
höchstens in einem Streifen von der Deutschen Bucht bis zur Uckermark
und im Hochschwarzwald. Dazu kann es bevorzugt im östlichen Bergland
etwas Sprühregen oder in höheren Lagen Schneegriesel geben. Der Wind
lebt hier bereits böig auf und weht im Bergland teils stürmisch um
Ost bis Nordost.
Dann ist er da, der Heilige Abend: Von Osten verstärkt sich die
Kaltluftzufuhr weiter und auch weiterhin werden schwache
Niederschläge ausgelöst. Vor allem von der Rhön ostwärts über den
Thüringer Wald bis ans Erzgebirge kann es etwas flöckeln, sonst ist
Schnee nur die Ausnahme. Mit maximal 1 cm Neuschnee sind die Mengen
aber auch mehr als überschaubar. Etwas spannender wird die Lage schon
ausgangs der Nacht im Süden. Hier gibt es häufiger Sprühregen, und
das teils bei um oder unter 0 Grad, weshalb es zu Glätte kommen kann.
Tagsüber gehen die regionalen Niederschläge dort durch die Kaltluft
dann verbreitet in leichten Schneefall über und so sind vor allem an
der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland auch 1-2, lokal um 3 cm
Neuschnee möglich. Im großen Rest des Landes bleibt es trocken, im
Nordosten auch aufgelockert, aber sehr windig, ab der
Mittelgebirgsschwelle südwärts im Bergland auch stürmisch. Noch ein
Satz zu den Temperaturen, jedoch ist hier tagsüber bei 0 bis 4 Grad
schon Schluss, nachts gibt es häufig mäßigen Frost bis -9 Grad.
Am ersten Weihnachtsfeiertag ist der Niederschlag schon wieder Schnee
von gestern und trockene Kaltluft flutet ganz Deutschland. Damit geht
auch verbreitet eine Wolkenauflösung einher, weshalb die
Sonnenscheinanteile vor allem im Norden und der Mitte sehr hoch sein
werden. Nicht so hoch jedoch sind die Temperaturen, denn in Teilen
des Nordens und insbesondere des Ostens ist leichter Dauerfrost
angesagt. Dies fühlt sich durch den weiterhin lebhaften Ost- bis
Nordostwind noch wesentlich kälter an. Die Nacht auf den Freitag wird
dann ebenso kalt wie die Vornacht, möglicherweise reicht es sogar an
der ein oder anderen Stelle für Tiefstwerte unter -10 Grad.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag ändert sich sowohl an der
Großwetterlage, als auch an der Witterung bei uns wenig bis nichts.
Den Nordosten erreicht schon wieder ein Schwall etwas höhenmilderer
Luft samt Bewölkung, ansonsten gibt es von der nördlichen Mitte bis
in den Süden weiterhin viel Sonne. Nur örtlich, etwa entlang der
Donau, kann sich ganztägig Nebel halten. Dazu wird es nur
unwesentlich wärmer mit meist 0 bis 4 Grad, an der Küste bis 6 Grad.
Auch der Wind weht weiterhin stark, aber nicht mehr ganz so kräftig
aus östlichen Richtungen.
(BILD 4, zentriert)
In den Folgetagen dominiert wieder etwas wolkenreichere Luft die Zeit
"zwischen den Jahren", ohne dass vom Wetter aber eine größere Gefahr
ausgehen wird. Nachts bleibt es dabei frostig kalt, tagsüber gibt es
meist zarte Plusgrade.
In diesem Sinne wünscht der Verfasser dieser Zeilen allen Leserinnen
und Lesern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 2025! Haben Sie
eine tolle Zeit!
M.Sc.-Met. Oliver Reuter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.12.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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